Interview zwischen Dr. Veltin Wagner vom Städtischen Museum Engen und Uwe Löllmann anlässlich der Ausstellung - Dialog Keramik - 5 x aktuelle Keramikkunst. 
Das Anagama- Holzbrandverfahren stellt an den Keramiker besondere Anforderungen. Die Gefäße werden ca. eine Woche lang bei 1300° C gebrannt, und der Abkühlungsprozess dauert etwa ebenso lange. Was fasziniert Sie an diesem Entstehungsprozess? Wie gehen Sie mit der Anspannung und der Ungewissheit während dieser Zeit um, da Sie die Resultate nicht beeinflussen können?
Wer seine Werke dem natürlichen Gestaltungswille des Feuers überlassen will, muss einen langen Atem haben, denn vom Zeitpunkt des Formens eines Gefäßes bis zum Moment, an dem es aus dem Brennofen genommen wird, vergehen Monate. Der Holzbrand im Anagama ist ein unberechenbarer und unkontrollierbarer Prozess, viele Arbeiten misslingen, werden beschädigt; die Ausbeute beschränkt sich auf etwa 70%. Resultate von höchster Brennqualität lassen sich nicht erzwingen, selbst nach Jahrzehnte langer Erfahrung sind jene außergewöhnlichen Keramikarbeiten ein Geschenk des Ofens. Der Künstler erfährt dabei ständig, dass er nicht der alleinige Gestalter seiner Werke ist. So habe ich mich mit dieser besonderen Brenntechnik in einer Art „EHE“ mit dem gewaltigen Holzfeuer verbunden.
Sie würden, haben Sie einmal geäußert, keine Gefäße, sondern Figuren herstellen. Wie ist diese Aussage zu verstehen?

Natürlich stelle ich Gefäße her, also keine freien Skulpturen. Jedoch denke ich beim Entstehungsprozess nicht an eine spätere Funktion sondern betrachte und empfinde in erster Linie das Körperhafte des Objektes. Die Aussagekraft dieses Gefäßkörpers ist maßgebend am Gestaltungsvorgang auf der Töpferscheibe oder beim freien Modellieren. Während dem Formen suche ich nach Persönlichkeit, nach Figürlichem.

Ihre Produktion reicht von der 10 cm kleinen Teedosen bis zum 150 cm großen Zylindergefäß. Das ist es ein gewaltiger Dimensionssprung. Welche Rolle spielt das Raumempfinden bei der Konzeption von so unterschiedlichen Gefäßen?
Um den Arbeiten eine starke Präsenz zu verleihen, suche ich nach der geeigneten Größe einer Form. Das Auge muss bei sehr kleinen Formaten auf winzige Details fokussiert werden, das erhöht den sinnlichen Aspekt der Wahrnehmung. Die großen Gefäße treten der menschlichen Gestalt gegenüber, sie wirken auf uns alleine durch ihre Gegenwart. Ich möchte das Wirken von unterschiedlichsten Formaten ausloten. Natürlich reagiert im Brennofen das Feuer mit seinen Flammen auf die Größe der Objekte.
Sie haben einen hohen Qualitätsanspruch, der sich auch im Preis Ihrer Arbeiten niederschlägt. Wann ist für Sie eine Arbeit gelungen, wann nicht? Gibt es Qualitätskriterien, und wie sorgen Sie dafür, dass nur die besten Arbeiten in den Verkauf gelangen?
Da ich meine Arbeiten über eine Woche lang brenne, ist der Brennprozess jedes Mal eine sehr kostspielige und aufwändige Schaffensphase. Nur die besten Werke wähle ich für den Brand aus. Schon hierbei selektiere ich gründlich. Nach dem Brand findet wieder eine Auswahl statt, sodass jede Keramik, die in den Verkauf kommt, eine strenge Bewertung bestanden hat. Obwohl ich einen großzügigen Arbeitsfluss beim Formen der Werke bevorzuge handelt es sich in meinem Schaffen nicht um die Frage der Quantität, sondern alleine um ein Erzielen höchstmöglicher Qualität. Solche Arbeiten herzustellen erfordert eine lange Erfahrung, viel Fleiß und setzt Strenge mit sich selbst voraus. Dazu kommt die Laune des Feuers. Eine herausragende Arbeit bleibt eine Seltenheit. Wie beim Wein sind solche spezielle Jahrgänge nicht einfach zum Durststillen bestimmt.    
Das Anagama- Holzbrandverfahren stellt an den Keramiker besondere Anforderungen. Die Gefäße werden ca. eine Woche lang bei 1300° C gebrannt, und der Abkühlungsprozess dauert etwa ebenso lange. Was fasziniert Sie an diesem Entstehungsprozess? Wie gehen Sie mit der Anspannung und der Ungewissheit während dieser Zeit um, da Sie die Resultate nicht beeinflussen können? Wer seine Werke dem natürlichen Gestaltungswille des Feuers überlassen will, muss einen langen Atem haben, denn vom Zeitpunkt des Formens eines Gefäßes bis zum Moment, an dem es aus dem Brennofen genommen wird, vergehen Monate. Der Holzbrand im Anagama ist ein unberechenbarer und unkontrollierbarer Prozess, viele Arbeiten misslingen, werden beschädigt; die Ausbeute beschränkt sich auf etwa 70%. Resultate von höchster Brennqualität lassen sich nicht erzwingen, selbst nach Jahrzehnte langer Erfahrung sind jene außergewöhnlichen Keramikarbeiten ein Geschenk des Ofens. Der Künstler erfährt dabei ständig, dass er nicht der alleinige Gestalter seiner Werke ist. So habe ich mich mit dieser besonderen Brenntechnik in einer Art „EHE“ mit dem gewaltigen Holzfeuer verbunden. Sie würden, haben Sie einmal geäußert, keine Gefäße, sondern Figuren herstellen. Wie ist diese Aussage zu verstehen? Natürlich stelle ich Gefäße her, also keine freien Skulpturen. Jedoch denke ich beim Entstehungsprozess nicht an eine spätere Funktion sondern betrachte und empfinde in erster Linie das Körperhafte des Objektes. Die Aussagekraft dieses Gefäßkörpers ist maßgebend am Gestaltungsvorgang auf der Töpferscheibe oder beim freien Modellieren. Während dem Formen suche ich nach Persönlichkeit, nach Figürlichem. Ihre Produktion reicht von der 10 cm kleinen Teedosen bis zum 150 cm großen Zylindergefäß. Das ist es ein gewaltiger Dimensionssprung. Welche Rolle spielt das Raumempfinden bei der Konzeption von so unterschiedlichen Gefäßen? Um den Arbeiten eine starke Präsenz zu verleihen, suche ich nach der geeigneten Größe einer Form. Das Auge muss bei sehr kleinen Formaten auf winzige Details fokussiert werden, das erhöht den sinnlichen Aspekt der Wahrnehmung. Die großen Gefäße treten der menschlichen Gestalt gegenüber, sie wirken auf uns alleine durch ihre Gegenwart. Ich möchte das Wirken von unterschiedlichsten Formaten ausloten. Natürlich reagiert im Brennofen das Feuer mit seinen Flammen auf die Größe der Objekte. Sie haben einen hohen Qualitätsanspruch, der sich auch im Preis Ihrer Arbeiten niederschlägt. Wann ist für Sie eine Arbeit gelungen, wann nicht? Gibt es Qualitätskriterien, und wie sorgen Sie dafür, dass nur die besten Arbeiten in den Verkauf gelangen? Da ich meine Arbeiten über eine Woche lang brenne, ist der Brennprozess jedes Mal eine sehr kostspielige und aufwändige Schaffensphase. Nur die besten Werke wähle ich für den Brand aus. Schon hierbei selektiere ich gründlich. Nach dem Brand findet wieder eine Auswahl statt, sodass jede Keramik, die in den Verkauf kommt, eine strenge Bewertung bestanden hat. Obwohl ich einen großzügigen Arbeitsfluss beim Formen der Werke bevorzuge handelt es sich in meinem Schaffen nicht um die Frage der Quantität, sondern alleine um ein Erzielen höchstmöglicher Qualität. Solche Arbeiten herzustellen erfordert eine lange Erfahrung, viel Fleiß und setzt Strenge mit sich selbst voraus. Dazu kommt die Laune des Feuers. Eine herausragende Arbeit bleibt eine Seltenheit. Wie beim Wein sind solche spezielle Jahrgänge nicht einfach zum Durststillen bestimmt.